04. Oktober 2010 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es ist Nacht. Auf ihrem Balkon steht ein junges Mädchen und blickt in die Nacht. Herausgerissen aus ihren Gedanken wird sie von einem hübschen Jüngling, der zu ihr auf den Balkon will… Wer nun schon Bilder von Shakespeares „Romeo & Julia“ oder gar Bernsteins „West Side Story“ im Kopf hat, wird sich sicherlich fragen „Was macht so ein Anfang im Vereinsheft unter der Rubrik Fußball?“ |
Es ist Nacht. Auf ihrem Balkon steht ein junges Mädchen und blickt in die Nacht. Herausgerissen aus ihren Gedanken wird sie von einem hübschen Jüngling, der zu ihr auf den Balkon will… Wer nun schon Bilder von Shakespeares „Romeo & Julia“ oder gar Bernsteins „West Side Story“ im Kopf hat, wird sich sicherlich fragen „Was macht so ein Anfang im Vereinsheft unter der Rubrik Fußball?“
Nun ja, auch hier soll eine Geschichte erzählt werden. Doch keine Angst, unsere Geschichte spielt weder im schönen Verona und schon gar nicht in den Straßen New Yorks. Nein, sie spielt im beschaulichen St. Martin am Tennengebirge, hat jedoch gewisse Parallelen vorzuweisen. Die ersten Sorgen dürften nun bei Seite gelegt werden: Es geht trotz dem ganzen Schmachtpotential immer noch um das raue Fußballspiel. Genauer gesagt um das DFB-Fußballjugendcamp der DFB-Stiftung Egidius Braun. Zur kurzen Erklärung: Dieses DFB-Jugendcamp ist die höchste Auszeichnung für einen Amateurverein im Bundesgebiet. Vorgeschlagen vom WFV hatte die C-Jugend des TSV die große Ehre die württembergischen Farben bei diesem Camp mit drei anderen Mannschaften (FC Viktoria Hettingen, SC Friesenheim [Mädchenmannschaft!] & JFG Region Dietfurt) aus Baden und Bayern vom 28.08 bis 4.09. würdig zu vertreten. Das mit dem „würdig vertreten“ klappte auch – wenn es nicht gerade um Fußball ging… Doch hierzu später mehr. Am frühen Donnerstagmorgen ging es per Bus am TSV Gelände los. Die Hoffnung der Betreuer aufgrund der Abfahrtszeit wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf abzubekommen war berechtigt und erfüllte sich. Zumindest in den ersten zwei Minuten… Aufgeregt vor dem was die kommenden Tage so anstehen würde, waren die Eltinger auch um 5 Uhr morgens sehr redselig. Böse Zungen behaupten, es könnte auch an der mit im Bus sitzenden Mädchenmannschaft gelegen haben. Doch es war nicht der Fußball, der in den folgenden Tagen an oberster Stelle stand, sondern ein ausgewogenes Freizeitprogramm. So standen mehrere Quize und Gesamtveranstaltungen auf der Agenda. Beim Abenteuersport auf dem umliegenden Gelände der JUFA bestätigte sich der Eindruck der Eltinger von der Busfahrt: Man hatte zwar die mit Abstand Jüngsten und Kleinsten Spieler dabei, aber Krach machen konnten sie trotzdem wie die Großen. Um das negative schon einmal vorwegzunehmen: Dieser Zustand hielt 2 Tage an. Nachdem die Jungs jedoch am Samstagabend ein Dutzend Sprints am Hang machen durften und nicht gemütlich Bundesliga schauen konnten, legte sich das Lautsein jedoch ziemlich schnell 😉 Einen guten Eindruck machte man dann auch im Klettergarten, als eine Vielzahl von Spielern in Schwindel erregender Höhe scheinbar ohne Mühe auf die dünnsten Plattformen stiegen. Dieser konzentrierte Eindruck bestätigte sich auch am nächsten Tag – zumindest während der Trainingseinheit mit dem deutschen Juniorennationaltrainer Paul Schomann. Was die Freizeit angelangte, so entdeckte mancher Casanova nun das weibliche Geschlecht. Während es verboten war, in die Zimmer der Mädchen einen Stock weiter unten zu gehen, entdeckte manch einer die Nützlichkeit eines Balkons. Doch keine Angst, keiner seilte sich ab, man unterhielt sich von Balkon zu Balkon, was so manches Mal komisch anzuschauen und –hören war… Nachdem St. Martin die vier Mannschaften mit Sonnenschein empfangen hatte, änderte sich das Wetter alsbald. Regnerische Tage bestimmten den Tagesablauf. So kam es auch zum Bedauern aller nicht zur geplanten ganztägigen Almwanderung. Stattdessen mussten sich die Jugendlichen wohl oder übel mit einem ganztägigen Besuch eines Hallenbades in der näheren Umgebung anfreunden. Parallel zu diesem sehr abwechslungsreichen Programm standen noch zahlreiche andere Ereignisse auf dem Programm: So stand eines Abends ein blutüberströmter TSV Spieler lächelnd im Türrahmen und hielt sich den Kopf. Die Diagnose: Riss in der Kopfhaut, nach 5 Stichen im Krankenhaus war die Wunde jedoch wieder geschlossen. Ebenso fand so mancher Spieler seine Liebe, wie Tony aus der West Side Story… Manches Glück war jedoch von relativ kurzer Dauer und so musste das gute alte Handy herhalten, um so manche Story à la „Shakespeare in Love“ (un)würdig zu beenden. Was die Würde betrifft, wurden vorhin bereits Andeutungen gemacht, die nun näher erläutert Zuerst sollen jedoch die negativen Erlebnisse erzählt werden, um mit positiven Erlebnissen zu schließen. Wie bereits erwähnt wurde es beim Thema Fußball eher dunkel. Zwar übten die Eltinger am meisten auf dem Streetsoccercourt, geholfen scheint es jedoch nicht zu haben. Die Freundschaftsspiele gegen Hettingen und Dietfurt gingen beide verloren, beim Streetsoccerturnier erreichte man auch nur mit einer Mannschaft die aus 4 Teams bestehende Endrunde. Böse Kommentare à la „Ihr habt aber schon eure Fußballer mitgebracht, oder?“ machten die Runde (vielleicht ist dieses Zitat auch anders oder gar nicht gefallen…!?!) Wenn es jedoch um Dinge wie Tischtennis oder Fußballbillard (am besten auf Google suchen, der Bericht ist sowieso schon zu lang)zeigten die Eltinger ihre Stärken. Beide Turniere wurden auf überzeugende Art und Weise gewonnen. Manch einer überlegte danach auch die Sportart zu wechseln… Nun am Ende des Artikels gilt es nochmals Danke zu sagen. – Danke an den Leiter Klaus Heise. Der selbsternannte Bushido-Fan, der seit nunmehr 40 Jahren Fußballfreizeiten organisiert, hatte mit seinem ausgewogenen Programm die schöne Zeit erst möglich gemacht. Ebenso ist es ihm zu verdanken, dass die Jungs am letzten gemeinsamen Abend Originalkleidung aus der DFB-Kleiderkammer gewinnen konnten! Tim Schick |