U 17 besucht Waisenhaus “Casa de Cuna”
17. Juni 2011 Zurück zur Artikelübersicht »
Während der WM 1986 begann der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit der Unterstützung für mexikanische Waisenkinder. Im Laufe der nächsten 25 Jahre blieb die “Mexico-Hilfe” eine feste Größe, Franz Beckenbauer besuchte die “Casa de Cuna” in Querétaro, auch Rudi Völler und Bundestrainer Joachim Löw statteten dem Waisenhaus einen Besuch ab. Jetzt waren die deutschen U 17-Junioren im Vorfeld der WM dort zu Gast.
Es war die erste richtige Exkursion durch die Stadt. Ausgegangen vom “Placa de Armas”, dem Hauptplatz im Zentrum Quéretaros spazierte die Junioren-Nationalmannschaft zunächst durch die Altstadt entlang der Straße des 16. September, die nach dem Unabhängigkeitstag Mexikos benannt ist. Am Ende der Straße öffnete sich dann das Tor zu einem fast 200 Jahre alten Haus mit dem Namen “Casa de Cuna” – Haus des Kinderbettes.Empfang mit Fahnen und Gesängen

Hinter dem Tor warteten auf die DFB-Delegation vierzig bezaubernde vier- bis fünfjährige Waisenkinder in DFB-Trikots, die die U 17-Nationalmannschaft mit Schwarz-Rot-Goldenen Fahnen und Gesängen lautstark Willkommen hießen. Die Kinder stammen aus schwierigen familiären Verhältnissen. Das Waisenhaus ist ihr Zuhause. Möglich gemacht hat es der Deutsche Fußball-Bund, der gemeinsam mit dem Kindermissionswerk in Nordamerika verschiedene Projekte und Initiativen unterstützt.

 

 

Seit der Weltmeisterschaft 1986 engagiert sich der DFB in Mexiko. Über Jahre hinweg wurde das Haus behutsam gepflegt und aufgebaut. Wie wichtig die Arbeit der DFB-Stiftung Egidius Braun ist und wie wertvoll sie für die Zukunft der Jungen und Mädchen ist, davon konnte sich die Delegation mit eigenen Augen ein Bild machen. “Es ist einfach schön, hier zu sein. Toll, was hier geleistet wird. Die Kinder sind unbeschreiblich süß”, zeigte sich Fabian Schnellhardt vom 1. FC Köln beeindruckt.

Dank aus tiefem Herzen

Die Leitung des Waisenhauses hat DFB-Trainer Steffen Freund, stellvertretend für den Verband, eine Silbermünze verliehen. Es ist ein Dank aus tiefem Herzen für die unentbehrliche Unterstützung aus Deutschland. “Mit dem Besuch in der Casa de Cuna wird deutlich, wie wichtig soziales Engagement ist. Was der DFB und seine Egidius-Braun-Stiftung hier in den letzten 25 Jahren geleistet haben, ist absolut vorbildlich. Das ist auch für die Persönlichkeitsentwicklung meiner jungen Spieler enorm wichtig”, so Freund.
Sprachbarrieren wurden wie so oft durch den Fußball überwunden. Es wurde gespielt, gelacht, getanzt. Die Kinder haben für die Delegation mexikanische Tänze aufgeführt. Spontan tanzten die Nationalspieler mit und machten sich dadurch bei den Mädchen und Jungen sehr beliebt. Als die Spieler dann auch noch viele tolle Geschenke austeilten, kamen die Kinder aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Mit Begeisterung führten die Waisen die Fußballer anschließend durch ihre Schlaf- und Schulräume. “Das war sehr emotional und eine prägende Erfahrung”, sagte Rechtsverteidiger Mitchell Weiser hinterher.
Bei dem Besuch im Waisenhaus konnten die Junioren-Nationalspieler Dinge abseits des Fußballs kennenlernen und die Bedeutung der sozialen Arbeit in Mexiko hautnah erleben. Schnellhardt: “Egidius Braun hatte recht, als er sagte, Fußball ist mehr als ein 1:0. Hier sieht man, wie viel mehr.”