20. Juli 2011 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Wer träumt nicht davon, einen Großteil der Sommerferien auf dem Fußballplatz zu verbringen? Für 160 Jugendfußballer im Alter zwischen 11 und 13 Jahren wird dieser Traum aktuell Wirklichkeit. Auf Einladung der DFB-Stiftung Egidius Braun sind sie zehn Tage in Grömitz an der Ostsee zu Gast. Am Lensterstrand stehen neben dem Fußball auch Ausflüge und Abenteuer-Sportarten auf dem Programm. |
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In der Jugendbegegnungsstätte Lensterstrand sind zehn Mannschaften zu Gast. Sie kommen aus den DFB-Landesverbänden Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland, Saarland und Südwest. Die Klubs sind nicht zufällig an der Ostsee: für ihre Teilnahme wurden sie ausgewählt. „Wir stellen den DFB-Landesverbänden einen detaillierten Kriterienkatalog zur Verfügung. Auf dieser Basis werden Vereine für die Freizeit-Teilnahme ausgesucht“, berichtet Klaus Heise. Der Westfale ist seit Anbeginn als Koordinator für die Fußball-Ferien-Freizeiten engagiert. Am Lensterstrand wird Heise von zehn Ferien-Betreuern unterstützt. Alle Begleiter sind als „GUT DRAUF“-Koordinatoren zertifiziert. Das Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt Anstöße für eine gesunde Ernährung mit ausreichend Bewegung und Entspannung. Fußball – Mehr als ein 1:0! In den Freizeiten geht es vor allem darum, soziale Kompetenzen zu fördern. Neben dem aktiven Fußballspielen, gibt es Abenteuer-Sportangebote, Strandspiele, Teambildende Maßnahmen, Ausflüge in einen nahen Freizeitpark sowie zu den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Außerdem steht ein gemeinsamer Grillabend auf dem Programm. Drei Tage wird DFB-Trainer Paul Schomann Trainingseinheiten mit den Kindern leiten. Die soziale Kompetenz der Kinder wird auch im Fußballspiel gestärkt: Turnier-Spiele werden ohne Schiedsrichter ausgetragen. Dadurch lernen die Spieler, sich selbstständig an Regeln zu halten. „Für mich sind die Tage hier eine hervorragende Möglichkeit, meine Mannschaft besser kennenzulernen und den Team- und Gemeinschaftsgedanken weiter zu stärken. Eine bessere Möglichkeit, das Team zu zusammenzuführen, gibt es nicht. Die Jungs lernen sich hier intensiv kennen und verstehen“, fasst Fred Michalsky seine Eindrücke zusammen. Der Niedersachse ist als Trainer des TuSG Ritterhude an der Ostsee mit dabei. Auch zwischen den begleitenden Trainern und Betreuern entstehen Kontakte und Freundschaften: „Wir haben uns bereits mit dem TuSpo Surheide für das nächste Pfingstturnier verabredet“, freut sich Michalsky. Jährlich 121 Vereine in 29 Freizeiten zu Gast Jedes Jahr reisen auf Einladung der DFB-Stiftung Egidius Braun insgesamt 121 Fußballvereine mit zusammen rund 2.000 Teilnehmern in den Sommerferien in die Fußball-Ferien-Freizeiten. „Die Teilnahme an einer Freizeit ist ein Dankeschön an die Klubs für eine engagierte und ganzheitliche Kinder- und Jugendarbeit. Dabei geht es bewusst nicht darum, die leistungsstärksten Teams auszuwählen. Es werden Fußballvereine ausgezeichnet, die getreu dem Braun’schen Motto ‚Fußball – Mehr als ein 1:0!‘ nicht nur Wert auf den sportlichen Erfolg legen“, sagt DFB-Vizepräsident Karl Rothmund, der geschäftsführende Vorsitzende der DFB-Stiftung Egidius Braun. Insgesamt werden jährlich 29 Freizeiten angeboten. Die Stiftung stellt dafür pro Jahr ein Budget in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung. Damit werden sämtliche Kosten übernommen: die Stiftung finanziert die Anreise, die Unterbringung, die Verpflegung und das Rahmenprogramm. Die Fußball-Ferien-Freizeiten sind das wirtschaftlich stärkste Projekt der nach Egidius Braun benannten Stiftung. „Der finanzielle Einsatz unterstreicht die Wichtigkeit, die wir den Fußball-Ferien-Freizeiten beimessen“, sagt Stiftungsschatzmeister Horst R. Schmidt. Die Fußball-Ferien-Freizeiten entstanden Anfang der 1990er-Jahre. Es war das erste DFB-Projekt, das direkt an die Vereinsbasis gerichtet war. „Die Idee dazu stammt von Egidius Braun. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der damals DFB-Beauftragter für Sozial- und Gesellschaftspolitik war, hat das Programm entscheidend unterstützt und ist bis heute für die Ferien-Freizeiten engagiert“, berichtet Stiftungsgeschäftsführer Wolfgang Watzke. Der Einsatz lohnt sich, das zeigt vor allem die Begeisterung der Kinder. „Uns gefällt es hier super. Es ist toll, dass wir hier sein und den ganzen Tag Sport machen dürfen“, sagen Tim und Nick vom SVW Mainz. Danach geht es für beide direkt auf das DFB-Minispielfeld – dort warten bereits die Teamkollegen mit dem Ball in der Hand … Die Teilnehmer am Lensterstrand: |