29. September 2011 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Rudi Völler war 1986 mit bei der Weltmeisterschaft in Mexico mit dabei. Tiefbewegt von seinen Eindrücken in der Casa de Cuna übergab er dem damaligen Delegationsleiter Egidius Braun eine Spende in Höhe von 5.000 DM und gab damit den Startschuss für die Mexico-Hilfe des Deutschen Fußball-Bundes. Im Gespräch mit Rainer Kalb spricht der frühere DFB-Teamchef über den Sommer 1986. | ||||
Herr Völler, Sie waren der Erste, der für die Mexico-Hilfe gespendet hat. Weshalb? Völler: War ich der erste? Schön, das nach so langer Zeit zu erfahren. Fazit ist, dass wir schon 1985 zu einem Vorbereitungsturnier in Mexiko waren. Egidius Braun hat uns damals bereits auf die sensible Situation hingewiesen und eine dauerhafte Hilfe angeregt. Und als dann 1986 das Waisenhaus kam, na ja, da habe ich gespendet. Warum? Völler: Als Profifußballer erhältst Du fast täglich Anfragen. Mir ging es um die handelnden Personen. In die setzte ich völliges Vertrauen und bin nie enttäuscht worden. Vor allem natürlich Egidius Braun. Es muss einmal ehrlich gesagt werden: Wäre er nicht DFB-Präsident geworden, hätte sich die Mexico-Hilfe nie so entwickelt. Es gehört außer dem Willen auch Einfluss dazu. Sie haben später Waisenkinder, als sie erwachsen wurden, zu Praktikums-Aufenthalten in das Bayer-Werk geholt. Wird es die Mexico-Hilfe weitere 25 Jahre geben? Völler: Weiß ich nicht. Dazu bin ich zu weit weg. Ich kann nur sagen: Ich vertraue Egidius Braun. So lange es ihn gibt, hat die Stiftung in mir einen treuen Freund. Kennen Sie noch Spieler von früher? Völler: Von den Mexikanern, gegen die wir im Viertelfinale gespielt haben, noch Hugo Sanchez. Von uns noch die ganze Truppe. Es ist toll, wie sich die Kollegen von einst immer noch für die Mexico-Hilfe engagieren. Thomas Berthold, Guido Buchwald, Uli Stein mit ihren Schwaben All Stars. Aber auch Hans-Peter Briegel und Lothar Matthäus. Lothar, der nicht immer mein Freund war, aber aus seinem Abschiedsspiel eine sechsstellige Summe gespendet hat… Ihr Fazit? Völler: Fakt ist, dass wir mit unserer Popularität als Nationalspieler die Mexico-Hilfe der DFB-Stiftung Egidius Braun bekannt gemacht haben. Dieses Engagement lebt bis heute fort, denn Fakt bleibt auch: Ohne das Benefizspiel der Nationalmannschaft, wären die finanziellen Mittel nicht vorhanden. |