26. Dezember 2012 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mehr als 120 Klubs nehmen jedes Jahr an den Fußball-Ferien-Freizeiten der DFB-Stiftung Egidius Braun teil. Der Westfale Klaus Heise koordiniert seit 42 Jahren die Fußball-Ferien-Programme. Er ist mit seinem Team an 29 Standorten verantwortlich für das Gelingen der Freizeiten. Im Interview blickt er zurück auf das Freizeit-Jahr 2012. | ||||||||||||
Die Teilnahme an einer Freizeit ist ein Dankeschön an die Klubs für eine engagierte und ganzheitliche Kinder- und Jugendarbeit! Wichtig ist dabei: Nicht das leistungsstärkste Team wird ausgewählt, sondern Vereine, die dem Braun’schen Motto “Fußball – Mehr als ein 1:0!” folgen. Die Freizeiten gibt es seit Anfang der 1990er-Jahre – sie waren das erste DFB-Projekt, das direkt an die Vereinsbasis gerichtet war. Die jeweiligen Landesverbände melden ihre teilnehmenden Vereine an die DFB-Stiftung Egidius Braun – und damit beginnt die Arbeit für Klaus Heise. Herr Heise, 2013 gehen Sie in Ihr 43. Jahr als Leiter von Fußball-Ferien-Freizeiten. Warum engagieren Sie sich seit so vielen Jahren in diesem Bereich? Weil es einfach Spaß macht, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Das hält selbst jung und fit. Ich bin jetzt 61 Jahre jung, fühle mich aber maximal wie 45. Die Arbeit mit den Kindern bereitet mir einfach sehr viel Freude. Wo sind Sie überall im Einsatz? Ich leite jeweils zwei Fußball-Ferien-Freizeiten am Lensterstrand und in Malente sowie ein Camp in St. Martin. In der Summe bin ich zweieinhalb Monate am Stück unterwegs. Wir treffen uns Ende September immer mit allen Freizeitleitern zu einem Lehrgang. Praktisch direkt im Anschluss beginnt schon wieder die Vorbereitung auf die neuen Freizeiten. Die Vorbereitungen dauern an bis Ende Juni, dann beginnt das erste Camp. Bis Anfang September sind wir mit den Kindern unterwegs. Früher habe ich mich neben meinem Beruf als Polizeibeamter engagiert, mittlerweile bin ich in Pension und investiere auch nach all den Jahren noch immer sehr gerne diese Zeit in die Freizeiten. Wie genau sieht die Vorbereitung aus? Im Dezember melden uns die 21 Landesverbände die Vereine, die für eine Fußball-Ferien-Freizeit ausgewählt wurden. Die Hauptarbeit besteht dann darin, alle Vereine anzuschreiben. Ich darf ihnen quasi die tolle Nachricht überbringen und setze die Glückwunschschreiben auf. Bis Februar frage ich dann diverse Infos von den Vereinen ab für die Organisation. Denn es gilt einiges zu klären, wie zum Beispiel die Buskoordination oder die Bestellung der Kleidung, Aktivitäten vor Ort, Buchung von Hochseilgärten, Ausflüge und vieles mehr. Kinder, Betreuer und Leiter erhalten zudem Ausrüstung für die Freizeiten wie etwa ein T-Shirt, ein Cap und eine tolle Tasse aus Porzellan. Soziale Kompetenzen fördern – eines der Ziele in den Freizeiten. Wie kann das gelingen? Wir legen sehr viel Wert auf das gemeinsame Erleben. Wir bieten zahlreiche Aktivitäten an – auf und außerhalb des Fußballplatzes. Ganz wichtig aber ist dabei, stets die Dinge gemeinsam zu tun. Das beginnt schon mit dem gemeinsamen Essen. Alle sitzen gemeinsam am Tisch. Wir leben das Miteinander, man hilft sich gegenseitig. Wenn die Vereine dann am Ende nach Hause fahren, die Kinder nach einer tollen Zeit freudestrahlend von ihrer Fußball-Ferien-Freizeit berichten oder auch mal eine Träne vergießen, weil sie nicht nach Hause wollen, dann wissen wir, dass wir wieder alles richtig gemacht haben. Oft fragen Kinder und Jugendliche mich Tage vor der Abreise: “Klaus, kann ich nicht noch hierbleiben?” oder “Ich würde so gerne noch eine zweite Freizeit mitmachen”. Das ist für mich und alle anderen Freizeitleiter und Betreuer die schönste Auszeichnung. Viele sagen: Toll, dass wir das erleben durften! Fußballfreizeit – heißt das auch Auszeit von Internet und Smartphone? Es gibt keinen Fernseher – und die Kinder fragen auch nicht danach. Natürlich haben fast alle ein Handy dabei, das lässt sich in der heutigen Zeit nicht verhindern. Aber sie müssen es nur selten aufladen, weil sie kaum dazu kommen, es zu benutzen. Die Kinder sind derart beschäftigt und abgelenkt, dass das Internet zumindest für diese Tage deutlich an Interesse verliert. Erst kürzlich stand das alljährliche Treffen der Freizeitleiter an – die DFB-Stiftung Egidius Braun hatte diesmal an den Bodensee geladen. Wie war es? Es ist wie immer super gelaufen. Wetter und Ort waren super. Wir haben zunächst wie gewohnt einen Blick zurück geworfen, die Freizeiten analysiert. Alle haben nur Positives berichten können. Wir haben natürlich auch den Blick nach vorne gerichtet, denn damit beginnen ja wieder die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Wir haben unsere Erfahrungen ausgetauscht, was mir persönlich immer sehr wichtig ist. Weitere Informationen unter www.fussball-ferien-freizeiten.de. |