03. Februar 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
1.500 trifft sich gut: Jugenheim, etwa 20 Kilometer von Mainz entfernt, zählt rund 1.500 Einwohner. Der dort im Jahre 1899 gegründete Turn- und Sportverein (TuS) ist der 1.500ster Verein, der im Rahmen der Initiative „1:0 für ein Willkommen“ der DFB-Stiftung Egidius Braun, der Nationalmannschaft und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, unterstützt wurde. Alleine im Jahr 2015 waren es zwischen März und Dezember insgesamt 1.413 Fußballvereine, die jeweils eine Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro für ihr Engagement erhielten. „Was hier geleistet wird, ist unbezahlbar. Unsere Mannschaften engagieren sich weit über die vier Eckfahnen hinaus“, so DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, der auch die Stiftungsfinanzen verantwortet. „Dieses Wirken möchten wir mit der Zuwendung anerkennen.“
Kai Scholles, Abteilungsleiter Fußball in Jugenheim betont: „Wir sind beim Surfen im Internet auf die Initiative der Stiftung gestoßen. Und da wir einiges für Flüchtlinge tun, haben wir gedacht, wir bewerben uns mal. Das wir jetzt zu einer Art Jubiläumsverein geworden sind, ist natürlich ein toller Zufall.“
Sportintegrationstag in Jugenheim (© TuS Jugenheim)
Flüchtlinge vielfältig in das Vereinsleben integriert
Für seine 650 Mitglieder bietet der Kreisklasse-Klub aus dem Südwestdeutschen Fußballverband die ganze Palette des Sports an: Fußball, Leichtathletik, Badminton, Skigymnastik, Fitness-Sport, Tischtennis und Zumba. Auch in den beiden letztgenannten Sportarten sind die Migranten sehr aktiv. Im Rahmen seiner Möglichkeiten unternimmt der Verein einiges zur Integration der etwa 30 Neubürger: Kostenfreie Teilnahme an den Aktivitäten und das Überlassen von Trainings-Utensilien sind selbstverständlich. Viele Migranten erscheinen donnerstags zum Training der AH-Mannschaft. „Da wird dann erst mit Händen und Füßen und ein wenig Englisch kommuniziert, bis es dann auf Deutsch klappt“, schmunzelt Scholles.
Im vergangenen Jahr veranstaltete der Verein einen speziellen Sportintegrationstag. Je ein Migrant und ein Deutscher bildeten ein Team. Gemeinsam wurden dann verschiedene Aufgaben wie Sackhüpfen, Hindernisläufe und diverse Ballspiele bewältigt. Bei einem Jedermann-Turnier hat eine eigene Migranten-Mannschaft des Vereins immerhin die Vorrunde überstanden. Scholles stolz: „Sogar zu unserem Oktoberfest und zum Maskenball sind Flüchtlinge unserer Einladung gefolgt.“ Und wie wird jetzt die Prämie angelegt? Scholles: „Wir brauchen im Jahr rund zehn neue Bälle, und die sind ja nicht gerade günstig. Da ist der Zuschuss sehr willkommen.“ Übergeben wird die Zuwendung am 6. März 2016 vor dem Heimspiel der 1. Mannschaft gegen den FV Budenheim.
Informationen zur Initiative: Hier